=====Anschaffung===== {{indexmenu_n>3}} Nymphensittiche sind weit verbreitet und werden häufig für wenig Geld angeboten. Wesentlich teurer ist eine artgerechte Grundausstattung. Auch im Selbstbau sollte man mit mindestens 300 € für die Voliere rechnen. Die laufenden Kosten für Futter und Einstreu kann man schon ab etwa 10 € im Monat pro Paar abdecken. Für unerwartete Tierarztkosten sollte man immer eine Rücklage haben, denn bei einer ernsthaften Krankheit kann die Rechnung schnell dreistellig werden! Nymphensittiche knabbern sehr viel, und machen dabei keinen Unterschied zwischen angebotenem Spielzeug und Tapete oder einem teuren Ölgemälde. Auch Zimmerpflanzen haben im gleichen Raum keine Überlebenschance, zudem sind viele Pflanzen für Vögel hochgiftig. [{{ :anschaffung:pixabay_jggrz_wildlife-no_singlebird.png?nolink&800 |©Pixabay_jggrz}}] Wie schon mehrfach erwähnt, ist die Haltung im Schwarm ideal. Kann man das nicht realisieren, muss zumindest die gegengeschlechtliche Paarhaltung gewährleistet werden. Gleichgeschlechtliche Haltung bringt viele Probleme mit sich und ist absolut nicht empfehlenswert. Weder die Hähne noch die Hennen gehen gleichgeschlechtliche Beziehungen ein, die so innig sind wie mit einem Sexualpartner. Unausgeglichene Nymphensittiche suchen ständig nach einem Partner und können zu Dauerschreiern und Rupfern werden. Auch im Schwarm sollte also das Geschlechterverhältnis ausgeglichen sein. Die Wahl durch den Halter entspricht leider nicht immer der Wahl der Tiere. Kann man nur ein Paar halten, ist es deshalb ratsam, bereits fest verpaarte Tiere zu wählen. Eine Garantie, dass sich zwei Vögel verpaaren, kann niemand geben. Es empfiehlt sich, Tiere ähnlichen Alters zusammenzusetzen. Vögel, die noch nicht geschlechtsreif sind, also vor der Jungmauser, werden von Alttieren nicht als Sexualpartner angesehen. Daher sollte man bei Vergesellschaftungen darauf achten, dass man kein Jungtier zu einem erwachsenen Tier setzt. Jungtiere sollte mindestens 10-12 Wochen alt sein, wenn sie von den Eltern getrennt werden. Denn obwohl die Küken bereits im Alter von vier Wochen den Kasten verlassen, werden sie weiterhin von den Eltern gefüttert und umsorgt. In dieser Zeit erlernen die Küken von ihren Eltern das Sozialverhalten der Nymphensittiche untereinander. Werden Jungvögel vor der 12ten Woche von den Eltern getrennt entstehen später oftmals Vergesellschaftungsprobleme. Solche Tiere beherrschen zum Beispiel die gegenseitige Gefiederpflege nicht oder sind im Umgang mit anderen Nymphensittichen deutlich aggressiver. In Kleinanzeigen und über Foren findet man Abgabetiere, die ein neues zu Hause suchen. Ältere Nymphensittiche, die vielleicht schon verpaart sind lassen sich leichter pflegen und bereiten genauso viel Freude wie Jungtiere. Haben Sie keine Scheu vor Abgabetieren - nur weil diese Tiere "gebraucht" sind, sind sie nicht weniger wert. Oftmals blühen Nymphensittiche richtig auf, wenn sich ihre Haltungssituation verbessert. Besonders für Anfänger ist die Haltung eines bereits verpaarten Pärchens wesentlich einfacher, da alle Vergesellschaftungsprobleme wegfallen. Auch Nymphensittiche mit Handicaps kommen erstaunlich gut zurecht. Ein hängender Flügel, fehlende Federn, verdrehte Krallen und ähnliche Einschränkungen stellen für die Tiere selber kaum ein Problem dar. Lesen Sie dazu Fallbeispiele in unserer [[krankheiten:handycap|Handicap-Ecke]]. Text: Jana Rückschloss