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Quinoa

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Kategorie:

Hirse / Gräser

Deutscher Name:

QuinoaQuinua, Inkareis, Reismelde, Inkakorn, Reisspinat, Andenhirse, Heidenkorn oder Perureis

Botanischer Name:

Chenopodium quinoa

Unterarten:

Im Inka-Reich wurden vermutlich bis zu 2000 verschiedene Sorten „kinwa“ angebaut. Durch das Anpflanzungsverbot (der Anbau stand unter Todesstrafe) der Spanier ist ein Großteil davon jedoch verschwunden. Mittlerweile werden noch ca. 400 unterschiedliche Sorten gezählt.

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Beschreibung:

Quinoa gehört zur Familie der Gänsefußgewächse, obwohl es stärkehaltige Samen ausbildet, zählt es somit (wie Amaranth) zu den Pseudogetreiden. Verwandschaftlich näher sind ihm Mangold, rote Beete und Spinat.

Die einjährige krautige Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch. Sie hat fingerförmige Teilblütenstände und die Farbe der Samen reicht von schwarz über rot bis hin zu weiß.
Hierzulande erhält man meist nur weiße Körner, andersfarbige Ausreißer sind kein Anzeichen für mangelnde Qualität.

Der Geschmack ist nussig-bitter, die Blätter eher angenehm mild.

Vorkommen:

Quinoa gedeiht von Kolumbien bis Chile in (sub-)tropischen Höhenlagen bis über 4500 Meter, wo z.B. Mais und Gerste nicht mehr angebaut werden können. Zentren des heutigen Anbaus sind Ecuador, Peru und besonders Bolivien. Kleinere Mengen werden auch in Südeuropa und Kleinstmengen, zu Versuchszwecken, auch in Deutschland angebaut.

Erntezeit:

Aussaat von Anfang bis Mitte April. Die Ernte erfolgt ab Mitte September. Da die Körner ungleich reifen, müssen sie von Hand geerntet werden.

Verträglichkeit:

Diese Pflanze darf nur in Maßen verfüttert werden. Bitte die Beschreibung gründlich lesen.

Verwertbare Teile:

Als Kochfutter verwendbar, für Sittiche aufgrund des sehr hohen Saponingehalts (siehe unten) nur als geringe Zugabe.Als Keimfutter sollten die Körner zuerst gründlich gespült werden. So wäscht sich ein großer Teil des Saponins aus. Wegen seiner im Vergleich zu anderen Saaten (z.B. Negersaat 4 Std.) sehr kurzen Wässerungszeit, sollte Quinoa lieber allein gekeimt werden. Durch das Einweichen löst sich ebenfalls noch Saponin. Während des Keimens und vorm Verfüttern sollten die Körner gründlich mit klarem Wasser gespült werden. (s. Sonstiges)

Wichtige Inhaltsstoffe:

Sonstige Informationen:

Seit einigen tausend Jahren wird Quinoa in den Anden angebaut. Es bildete die Hauptnahungsquelle des Inka-Volkes. Mahlzeiten hieraus ersetzten sogar Fleisch und Gemüse, weswegen es heute in der vegetarischen Küche eine bedeutsame Rolle spielt. Die Inka schrieben dem Korn magische Kräfte zu und benutzten es selbst für kultische Handlungen.

Die Pflanze ist sehr genügsam und beständig. Extreme Witterungsbedingungen wie Nachtfröste und intensive Sonneneinstrahlung verkraftet Quinoa problemlos. Auch Wind, Nässe, schlechte Böden und Trockenheit können der Pflanze wenig anhaben.

Der Gehalt an hochwertigem Eiweiß liegt bei etwa 15% und übertrifft somit den anderer Körnerprodukte erheblich. Aber nicht nur die Eiweißmenge, sondern auch die Zusammensetzung macht Quinoa zu einem hochwertigen Nahrungsmittel, denn es ist reich an den lebenswichtigen Aminosäuren Lysin, Tryptophan und Cystin. Außerdem enthält Quinoa Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium, Phosphor, Zink und die Vitamine B und E.

Da Quinoa sehr wenig Gluten (Klebereiweiß) enthält, können auch Zöliakie-Kranke dieses Getreide verwenden.

Quinoa kocht man ähnlich wie Reis, 1 Teil Quinoakörner mit 2 Teilen Wasser aufkochen und dann ca. 15 Minuten bei geschlossenem Deckel ziehen lassen. Zuvor müssen die Körner gründlich in lauwarmen Wasser eingeweicht werden, damit sich das Saponin darin auflösen kann. Bei Backwaren sollte der Quinoaanteil höchstens 10 % betragen. Außerdem kann Quinoa wie Mais und Amaranth gepoppt werden. In den Ursprungsländern wandern darüber hinaus auch die Blätter wie Spinat in die Kochtöpfe.

Saponine (Seifenstoffe, lat. Sapo=Seife) sind natürliche oberflächenaktive Verbindungen, die gelöst in Wasser eine typische Schaumbildung aufweisen. Bis vor einiger Zeit wurden sie ausschließlich als gesundheitsschädlich angesehen. Heute weiß man, dass sie in geringer Menge in der pflanzlichen Kost eine wichtige Rolle spielen. Sie nehmen einen wichtigen Platz unter den therapeutisch wirksamen Bestandteilen von Heilpflanzen ein. Entsprechend ihrer großen Strukturvielfalt werden auch eine Vielzahl unterschiedlicher biologisch-pharmazeutischer Eigenschaften beobachtet. Es werden u. a. stärkende, entzündungshemmende, harntreibende, schleimtreibende/schleimlösende und hormonstimulierende Eigenschaften beobachtet. Außerdem unterstützen sie die Aufnahme anderer Inhaltsstoffe aus dem Darm und binden andererseits Cholesterin und Gallensäure. Durch eine hemmende Wirkung auf die Zellteilung im Darm vermutet man auch eine präventive Wirkung gegen Darmkrebs. Saponine sind relativ hitzestabil, gehen aber zum Teil in Einweich- oder Kochwasser über. Jedoch dürfen Saponine nicht in die Blutbahn gelangen, da sie schon in geringer Menge eine blutauflösende Eigenschaft besitzen. Sie zerstören die roten Blutkörperchen. Auch können sie bei zu großer Menge Schleimhautreizungen hervorrufen. Deswegen sollten sie in der Kleinkindernährung bis zu 2 Jahre gemieden werden. Erwachsene mit gesundem Darm sind davon nicht betroffen.

Galerie:

Verwendete und Weiterführende Literatur
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futterpflanzen/uebersicht/hirse_graeser/quinoa.txt · Zuletzt geändert: 2023.04.28 16:59 von daniela

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